Der erste Termin
Hat ein Mensch die Diagnose Krebs oder einer anderen, schweren körperlichen Erkrankung erhalten, türmen sich oft gefühlt 1000 Fragen auf. Was ist jetzt wichtig, wo fängt man an? So beginnt eine Beratung oder Therapie, egal ob Betroffener oder Angehöriger damit, dass man sich kennen lernt und zusammen die Themen „sortiert“, so wie es eine Patientin einmal ausdrückte. Manchmal lässt sich schon in dieser ersten Sitzung ein Ziel formulieren, manchmal sucht man aber erstmal nach dem roten Faden. Gegen Abschluss dieses ersten Termins fasse ich zusammen, was ich als Anliegen verstanden habe und gebe Ihnen eine Einschätzung und eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen. Dieses erste kennen lernen dient auch dazu zu schauen, ob Sie den Eindruck gewonnen haben, dass ich die richtige Therapeutin für Sie bin, denn die Voraussetzung dafür, dass die gemeinsame Arbeit gelingt, hängt wesentlich davon ab, dass Sie sich von mir verstanden fühlen und den Eindruck gewinnen, dass die Sitzungen hilfreich für sie sein werden. Umgekehrt schaue ich, ob ich glaube, die richtige Person für Sie und Ihr Themen zu sein.
Wie viele Termine sind notwendig und was kommt finanziell auf mich zu?
Wie häufig wir uns in welchen Abständen sehen, ist sehr unterschiedlich und richtet sich eng an den Themen, die Sie mitbringen aus. Für eine Psychotherapie treffen wir und normalerweise jede Woche für eine Sitzung, die 50 Minuten dauert. Beratungen können, je nach Dringlichkeit zunächst ebenfalls jede Woche stattfinden. Erfahrungsgemäß klären sich die Themen allerdings eher schnell und man kann die Abstände vergrößern. Manchmal reicht es auch, sich einmal pro Monat zu treffen. Da ich in einer reinen Privatpraxis tätig bin, muss das Honorar selbst getragen werden. Es gibt jedoch private Krankenkassen, die ohne, dass ein Antrag geschrieben werden muss, die Kosten übernehmen. Das sollten Sie vor dem ersten Termin klären.
Wie sehen die nächsten Schritte aus?
In den weiteren Sitzungen sortieren wir zusammen weiter, was Sie bedrückt und was „oben auf“ liegt. Für manche Menschen ist es beispielsweise wichtig, die Familiengeschichte zu erzählen und wie man groß geworden ist. Andere Menschen berichten direkt von ihrer Angst z. B. vor einem „bösen Ausgang“ der Erkrankung. Für mich ist jeder „Weg“ in Ordnung und ich kommuniziere dies immer transparent und überprüfe, ob wir noch zusammen in einem Boot sitzen, bildlich gesprochen. Erfahrungsgemäß sortiert sich alles im Laufe der Zeit. In der Psychoonkologie liegt der Fokus jedoch eher auf dem Hier und Jetzt und auf dem konkreten Anliegen und den Zielen. Themen aus der Lebensgeschichte tauchen dabei fast immer auf und es kann hilfreich sein, auf Zusammenhänge zu schauen. Beispielsweise haben wir den Umgang mit Stress und Krisen meist in der Kindheit und Jugend von unseren Eltern gelernt. Da kann man beispielsweise schauen, ob dieser „Umgang“ zur heutigen Situation passt.